Sie fragen sich wahrscheinlich, was Künstliche Intelligenz und Medizincontrolling gemeinsam haben. Künstliche Intelligenz (KI, engl. Artificial Intelligence, AI) ist schon lange nicht mehr nur ein Thema für Technikfreaks und Innovatoren. Während der Begriff vor ein paar Jahren noch Assoziationen mit Science-Fiction auslöste, kehrt er heute in den Krankenhaus-Alltag ein – und zwar nicht nur in das operative Geschäft, sondern auch in die Verwaltung.
Doch was kann die Technologie eigentlich nochmal genau? Ziel von KI-basierten Anwendungen ist es, Menschen bei Ihren Tätigkeiten zu unterstützen. Sie übernehmen Aufgaben, die einen geringen Grad an Komplexität aufweisen und wiederkehrend auftreten. Dabei beschreiben KI-basierte Anwendungen eine Reihe von Algorithmen, um die Erkennung von aussagekräftigen Mustern in strukturierten (z. B. Tabellen mit den Informationen zu den letzten Online-Bestellungen) sowie unstrukturierten Daten (z. B. Bilder und Freitext) möglich zu machen. Mit jedem neuen Datensatz lernt das intelligente System kontinuierlich dazu und passt seine Vorhersagen an.
Im Operationssaal finden KI-Robotersysteme ihren Einsatz bereits z.B. bei Mikro-OPs zur Unterstützung von Chirurgen. Anders als im OP, benötigen Mitarbeiter in der Verwaltung keine Hightech-Roboter. Das, was sie brauchen, ist mehr Zeit. Gerade im Medizincontrolling ist der Faktor Zeit eine knapp bemessene Ressource. Viel zu wenig vorhandenes Personal, viel zu viel Arbeit.
Alleine in deutschen Krankenhäusern werden jedes Jahr etwa 20 Millionen Patienten stationär behandelt. Für die Abrechnung der Behandlungen mit den Krankenkassen werden neben Medizincontrollern auch Ärzte abbestellt, da ausgebildete Fachkräfte in diesem Bereich Mangelware sind. Als Folge entstehen schlechte und verspätete Abrechnungen, während eine steigende Anzahl an Krankenhäusern von der Insolvenz bedroht wird.
Mithilfe von Künstlicher Intelligenz kann die Kodier-Arbeit im Medizincontrolling nicht nur beschleunigt, sondern auch ihre Qualität verbessert werden. KI lernt auf der Grundlage historischer Daten Abrechnungsfälle selbstständig zu kodieren. In einem durchschnittlichen Krankenhaus werden dadurch ca. 50% aller aufkommenden stationären Fälle automatisch kodiert werden. Die freigeräumte Zeit können Medizincontroller für komplexe Abrechnungen oder die fallbegleitende Dokumentation nutzen, während Ärzte sich auf die Behandlung der Patienten konzentrieren können. Es wird nicht nur dem Personalmangel vorgebeugt, sondern auch die Effektivität gesteigert. Wie dieser Grad der Automatisierung umgesetzt werden kann und wie das Thema Kodierqualität dabei hineinspielt, diskutieren wir in unserem nächsten Blogbeitrag.
Herzliche Grüße
Ihr MINDS medical Team
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